Klaus Karl-Kraus fasste sein Leben „zam“

15
Jan
2020

Klaus Karl-Kraus fasste sein Erlebtes in all den Jahren „zam“ und begeisterte damit das Haßfurter Publikum in der Rathaushalle.

 

Der Kabarettist Klaus Karl-Kraus zog in seinem neuen Kabarett-Programm in der Rathaushalle, eine Zwischenbilanz über sein abwechslungsreiches Leben. Sein Fazit am Ende eines humorvollen, aber auch nachdenklichem Programm, „Lerne zu Lieben“.Bevor KKK los legte stellte er fest, dass er noch nie in Haßfurt aufgetreten sei. Von der Location zeigte er sich so begeistert, dass er am Liebsten eine Aufzeichnung von ihm mit dem BR hier drehen möchte und mit dem Publikum von „Heute Abend“. Von Beginn an zeigten sich die Zuhörer vom waschechten Franken begeistert. Als er im neuen VHS- Heft der Stadt Haßfurt herausfand, was im Umfeld geboten wird, meinte er „Da kommt was zam“, so wie es in seinem zurückliegenden Leben auch war. So schmeckte der erste Zungenkuss nach gar nix und ans Publikum gerichtet, „Unter uns, als 15jähriger dachte ich der macht schwanger“. Er war der „Hundsgrübbl“ bei seiner Mutter, heute seien es die Kids mit Bachblüteneltern und einem Müsli zum Frühstück. Als Dozent an der Uni stelle er immer wieder fest, dass es keine Indianer mehr gebe, sondern nur noch Häuptlinge. Die jungen Menschen hätten keine Lust mehr auf Handwerksberufe, sondern wollen nur studieren. Im Laufe des Abends erfuhr er, dass in der ersten Reihe ein junger Metzger saß, mit ihm führte er so einige Dialoge, ohne ihn aufs Korn zu nehmen. Ebenso erwähnenswert waren seine „Clupperer“, denn diese hatten am Samstag die Bayern besiegt. Sofort legte er den Clubschal an, auch wenn es nur ein Freundschaftsspiel war. Musikalisch stieg er ein mit „Yesterday“, sein Leben in Fränkisch und als Hymne für das Wochenende folgte „All you need ist love“ und alle im Saal sangen mit.  Aber da er nie auf der Stelle stehen bleibt, sorgte er mit einigen ernsten Themen für Nachdenklichkeit, unter anderem, mit dem Klimawandel, dem Unfrieden in der Welt sowie die Überbevölkerung von Touristen in den Städten wie Bamberg. Da mache es ihm keinen Spaß mehr, spazieren zu gehen. Am Ende des, teils mit kritischen Worten, aber überwiegend mit heiteren Themen ausgesuchten Programmes, fühlte sich so mancher Zuhörer in der Rathaushalle, als hätte sie Klaus Karl-Kraus durch das eigene Leben geführt.

Quelle: Haßfurter Tagblatt 15.01.2020

Autorin / Foto: Elke Englert